05.12.2017
Brigitte Schübl ist Fachwirtin für Marketing und Geschäftsführerin (CEO) der OCP-GmbH (Office Consulting Professional GmbH, Tochterunternehmen der Arbeitsgruppe Energie-und Betriebswirtschaft). Ihre Aufgabe ist es, mit ihrem Team mit rund 26.000 Hausverwaltungen und vielen hunderten Beiräten bundesweit in einen Dialog zu treten. Seit zehn Jahren ist der Kommunikationsschwerpunkt auf das Segment Wohnungseigentümergemeinschaften gelegt.
Frau Schübl, ist es sehr schwierig, Wohnungseigentümergemeinschaften
(WEG) vom Nutzen einer Sanierung zu überzeugen?
Die Hausverwalter zeigen sich durchweg aufgeschlossen gegenüber
dem Thema Modernisierung. Aber jetzt kommt das große
Aber: Nahezu alle Hausverwaltungen berichten von ihren jahrelangen
Bemühungen, die Gemeinschaft von der Notwendigkeit
einer Rücklagenbildung zu überzeugen. Das hat in vielen Fällen
auch geklappt – allerdings keine einzige WEG hat es geschafft,
Rücklagen in ausreichender Höhe zu bilden. So konnten nur kleine
Reparaturen ohne Sonderumlage durchgeführt werden.
Welche Auswirkungen hat das?
Weil das Kapital fehlt, entwickeln die WEG ein ganz eigenes „Modernisierungsverhinderungskonzept“. Es wird alles verunglimpft, was auch nur mit einem Hauch von Modernisierung behaftet ist. Sie hören dann solche Sätze wie „Dämmung verhindert, dass Wände atmen können.“ „Dämmung brennt, dann ist es Sondermüll“. „Bisher war doch alles in Ordnung, der Schornsteinfeger hat gesagt, dass ,alles gut´ ist mit unserer 20 Jahren alten Ölheizung.“
Das Thema Modernisierungen in Eigentümerversammlungen ist oftmals negativ besetzt.
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